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Die Klais-Orgel der Johanneskirche

Baujahr: 1968
25 Register
1760 Pfeiffen
Johannes Klais Orgelbau KG, Bonn
Disposition: Hans Gerd Klais
Prospekt: Josef Schäfer (Klais, Bonn) und Architekt Rainer Schell, Wiesbaden

Die Johannesgemeinde wurde zwar bereits 1919 eine selbständige Gemeinde, bekam aber erst 1954 ein Gemeindehaus, in dem alle Veranstaltungen einschließlich der Gottesdienste stattfanden. Eine eigene Kirche erhielt die Gemeinde schließlich erst 1965. Die Orgel wurde am 27. April 1968 eingeweiht. Ein Blick auf die Empore der Johanneskirche lässt bereits erahnen, welchen klanglichen Reichtum das Instrument entfalten kann. Der Bonner Orgelbaumeister Johannes Klais hat 25 sehr unterschiedliche Register mit 1.760 Pfeifen ausgewählt und sie auf zwei Manuale und Pedal verteilt. Jeder dieser Tastaturen ist ein „Pfeifengehäuse“ zugeordnet. Diese Anordnung trägt zur klanglichen Trennschärfe der drei Klaviaturen bei. Die Pfeifen des Hauptwerks befinden sich direkt über dem Spieltisch, das Rückpositiv im Rücken des Spielers auf der Emporenbrüstung, das Pedalwerk rechts hinter dem Hauptwerk. 

Die räumliche und klangliche Trennung der Klaviaturen eignet sich besonders gut für dreistimmiges Spiel. Auch Echospiel ist bei dem Wechsel vom Hauptwerk zum Rückpositiv gut auszuführen: So korrespondieren die stärkere Trompete und das schwächere Krummhorn oder das kräftige Quint- und Terzoberton verstärkende Cornett und die gleichzeitig eingeschalteten schwächeren Register Nasard 22/3’ (= Quinte des gespielten Grundtons) und Terz 13/5’ (= Terz des gespielten Grundtons). Die Orgel hat wenige Grundstimmen (8'-Register), dafür umso mehr Obertonregister, die ihr Farbigkeit verleihen und charakteristische Solomischungen ermöglichen.

Aus dem Faltblatt der Firma Klais:

Konstruktion und Baumaterial des Kirchenraumes lassen sich ablesen. Dieses der Kirche zugrunde liegende Bauprinzip wurde auf die Gestaltung der Orgel übertragen. Die Unterbauten sind aus Wenge, in einer massiven Verbretterung gefertigt, die Obergehäuse in Esche furniert. Die Vielfalt des Pfeifenwerkes kommt durch die Einsicht in die Gehäusekästen zur Geltung. Die zinnernen Prospektpfeifen leiten über zu den dahinterstehenden gedeckten un offenen Holzregistern wie auch zum hochgeführten Cornett im Hauptwerk.

Für den Chor verbleibt rechts seitlich der asymmetrisch stehenden Orgel genügend Platz. Der Organist kann vom Spieltisch aus einer Schola Einsätze geben und auch bei großen Aufführungen erforderlichen Dirigenten gut sehen. Ein Spiegel gibt dem Spieler ungehinderte Sicht am Rückpositivgehäuse vorbei zum Altar und zu Kanzel.

Disposition<
  • I. Rückpositiv C-g3
  • Holzgedackt (Prosp.)

    8'

  • Principal (Prosp.)

    4'

  • Holztraverse
    (überbl. ab fs)

    4'

  • Nasard

    2 2/3'

  • Waldflöte

    2'

  • Terz

    1 3/5'

  • Octav

    1'

  • Scharffcymbel

    3-4f

    1/2'

  • Holzkrummhorn

    8'

  • II. Hauptwerk C-g3
  • Quintade

    16'

  • Principal (Prosp.)

    8'

  • Gemshorn

    8'

  • Octav

    4'

  • Rohrflöte

    4'

  • Superoctav

    2'

  • Cornet ab gs
    (hochgef.)

    5f

    8'

  • Mixtur 4f

    1 1/3'

  • Trompete

    8'

  • Regal
    (horiz. Prosp.)

    8'

  • Pedal C-f1
  • Subbaß

    16'

  • Principalbaß
    (Prosp.)

    8'

  • Spillpfeife

    8'

  • Schwegel

    4'

  • Rauschpfeife

    3f

    2 2/3'

  • Fagott

    16'

  • Spielhilfen
  • Tremulant Rückpositiv
  • Tremulant Hauptwerk
  • Koppel I - II
  • Koppel I - Pedal
  • Koppel II - Pedal
  • 2 freie Kombinationen